Dienstag, 7. April 2015

13-Lagunen, Atlantik und Bratwurst



31.03.15, Dienstag
Am vergangenen Abend haben uns die Fischer gesagt, dass wir hier stehen können und auch den Wasserhahn gezeigt. Gegen 11 Uhr abends wird Ebbe sein und gegen 3 Uhr früh werden Fischer hinaus fahren. Beim nächtlichen Wassercheck ist volle Flut und es stehen sieben Autos hier rum. Von den Fischerkähnen sind neun weg. Wir hatten gedacht, diese stecken tief im Schlamm und sind lange nicht bewegt worden. Eben denkste! Gerade diese sind weg.
Stege bei Ebbe

Blick zum Wohnmobil

Ebbe

über die Dämme
Nach dem Frühstück langer Spaziergang über die Lagunendämme, einfach schön. Wir entdecken ein Spargel ähnliches Gewächs, es riecht auch so.
Spargel???
Ein Radler gibt uns zu verstehen, dass man das nicht essen sollte. Gleichzeitig bringt er uns einen Stängel Wildspargel an.
Es blüht und duftet. In der Lagune suchen Flamingos nach Nahrung.   Ein tolles Erlebnis für uns.
Beim genauen Hinsehen - Flamingos
Die Fischer kommen langsam zurück und warten für das Anlegen an ihren Stegen auf die Flut. Das zieht sich fast 1 ½ Stunden hin bis sie angelegt haben, ist aber ein schönes Bild, für uns. Die Fischer nutzen die Zeit, sie legen ihre Netze für den nächsten Tag zusammen. Das dauert.
Boote beim Einlaufen


warten auf Wasser

immer noch: warten auf Wasser

Der als erstes zurück ist hat gar nichts gefangen, wahrscheinlich ein echter Hobbyfischer. Die nächsten haben etwas gefangen und die, die als letztes reinkommen haben eimerweise Tintenfische, einige Oktupusse, Steinbutt und barschähnliche Fische.
Fang

Weiter an den Atlantik nach Santo Andre. In den Dünen stehen wir mit rund 20 weiteren Wohnmobilen. Einige Gaststätten, öffentliche Toiletten, Wasserhähne und ganz wenig Urlaubsbebauung. Hinter den Dünen befindet sich ein Flachwassersee mit Sandbänken und Sandinseln. Wüste, Meer, See in Einem! Die Sonne scheint, es ist wie im Wohnmobilparadies! Langer Strandspaziergang.
Atlantik und See

Traumhaft

Panorama


Wasser und Sand

Der schwarze Mann
1. April 2015, Mittwoch
Langer Strandspaziergang bei Wind und Sonne und zusehen, wie die Flut kommt und zum Schluss in den Lagunensee überschwappt. Meditation pur!
02.03.15, Donnerstag
Hier könnten wir es noch gut aushalten, aber es zieht uns nach fast täglichem Fahren an die Algarve zu den Annehmlichkeiten eines Campingplatzes.
Weiter, immer in Küstennähe in den Süden zum Cabo de Sao Vincente. Der Legende nach ruhten hier auf dem sturmumtosten Plateau in römischer Zeit die Götter. Einer weiteren Legende nach lief hier im 4. Jahrhundert ein führerloses Schiff aufs Riff mit dem Leichnam des heiligen Vinzenz, nachdem er in Valencia den Märtyrertod gestorben war. Die Reliquie wurde bis 1173 von zwei Raben bewacht bis sie ihren Weg nach Lissabon fortsetzte.
Cabo de Sao Vicente

Motorradfahrer am Cabo
Wir erhalten auch eine „Reliquie“: ein Zertifikat von der letzten Bratwurstbude vor Amerika, „dass wir am südwestlichsten Punkt des Festlandes von Europa waren und das heilige Cabo de Sao Vicente mit einem Besuch beehrt haben.“ Die dazu gehörige echte Thüringer Bratwurst haben wir natürlich auch gegessen. Wie uns der Inhaber versicherte werden diese extra aus Thüringen und Franken herbei geschafft. Die Ossis bestehen, wie wir, auf einer Thüringer Wurst. Den Wessis ist es egal, ob sie eine Nürnberger Bratwurst oder eine Thüringer bekommen. Der Wurstbudeninhaber soll in diesem Jahr mit dem Thüringer Bratwurstpreis ausgezeichnet werden. Mal seh´n, ob´s stimmt und wir das mitkriegen.  

Kraxeln in den Felsen, hier ist es echt windig, hier können wir nicht die Nacht verbringen.
In Sagres soll sich  die Seefahrerschule Heinrich des Seefahrers befunden haben. Sie war das Zentrum der portugiesischen Entdeckungs- und Eroberungsgeschichte im 15. und 16. Jahrhundert. Hier hat Heinrich, der vierte Sohn des Königs, Gouverneur der Provinz Algarve und Großmeister des Christusritterordens, ein Wissenschaftszentrum aufgebaut, in dem alles zusammengetragen wurde, was auf den Gebieten der Astronomie, Geografie, Kartografie, Mathematik und Nautik bekannt war. Hier sollen die Pläne für die Karavelle, ein schnelles, wendiges und für den Atlantik geeignetes Schiff entstanden sein. Das Einzige, was aus dieser Zeit erhalten geblieben ist, scheint die aus Steinen zusammengesetzte „Windrose“ zu sein. 43 Meter im Durchmesser und mit 48 Linien, die vom Zentrum zum Rande des Kreises laufen. Eine normale Windrose hat 32 Linien.
Festung Sagres

Überdimensionale Windrose

Es ist spät geworden, in Lagos finden wir neben dem Stadion unseren Nachtstellplatz. Morgen geht´s auf den Campingplatz.  

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