14.04.15, Dienstag
Nach dem ausführlichen Frühstück und einer ausführlichen
Verabschiedung fahren wir gegen Mittag von Cavaleiro aus los. Es ist angenehmes
Fahrwetter, wenig Verkehr, einige Regentropfen putzen unsere Frontscheibe
sauber, ein doch recht starker Südwind bläst seitlich und lässt das Auto
wackeln, anschließend scheint wieder die Sonne. Wir fahren nicht die Autobahn, sondern
die Landstraße.
In Beja grüßt uns Portugals höchster Burgturm (42m) und lädt
uns zur Stadtbesichtigung ein. Burg und Stadtmauer werden noch restauriert. Die
außerhalb liegende Wohnstadt ist lebenswert modern, die Altstadt hat noch
Sanierungsbedarf, sieht aber nett aus, so wie fast alle Städte in Portugal. In
Beja lebte die Ordensschwester Mariana Alcoforado, die in Liebe zu einem
französischen Offizier entbrannt war und ihm 1665 feurige Liebesbriefe
geschrieben haben soll. Rainer Maria Rilke hat sie ins Deutsche übersetzt. Mal
sehen ob wir die im Internet finden und auch in diesen Blog stellen.
|
Beja - Stadtmauer |
|
Burgturm |
|
hier wird saniert |
|
Burgfrau |
|
Gruß an Frank - das kann nicht jeder verstehen. |
|
zu verkaufen |
Am größten künstlichen See der EU wollen wir heute Abend
übernachten. Auf dem Wege liegt Serpa. Da wollten wir nicht hin. Von weitem
sehen wir einen Aquädukt, der abrupt endet. Nichts wie hin. Am Ende des
Aquädukts lag wahrscheinlich der Brunnen für die Burg. Das Wasser wurde von
hier mit einem mechanischen Schöpfwerk bis zur Rinne oben gehoben und floss
dann zur Wasserversorgung in die Oberstadt. Für unsere Begriffe alles noch gut
erhalten und bestimmt bis vor der Elektrifizierung in Betrieb gewesen. Durch
die Stadtmauer hinein in die Altstadt. Ein Kleinod, und nirgendwo in unseren
Reiseführern beschrieben. Das ist wahrscheinlich das „Portugal-Problem“, auf
Schritt und Tritt liebevoll gepflegte Vergangenheit. Es gibt einfach zu viel
davon.
|
Serpa - abenteuerlicher Eingang zum Castelo, Turm intakt, Mauer zerbrochen, zum Klettern nicht geeignet und leider geschlossen. |
|
Serpa - Kirchplatz |
|
So viel "Kitschliebe", einfach schön!!! |
|
Wasserleitung über das Stadttor, links zur Burg - vorn das Brunnenschöpf- und Hebewerk |
Am Alquera-Stausee übernachten wir in der Nähe der
Staumauer. Die Gegend wurde in den 1990-er Jahren geflutet. Aus den Tälern und
Hügeln wurde ein weit verzweigter See mit lieblichen kleinen Inselchen und
unzähligen Buchten. Wir kommen immer wieder ins „uns satt sehen“-Schwärmen.
|
Am Alquera-Stausee |
15.04.15, Mittwoch
Nach dem Frühstück wird durch uns die Staumauer ausführlich
begutachtet und bestaunt.
Anschließend fahren wir um den See und entern die
Bilderbuch-Ritterburg Monsaraz, hoch oben auf dem Berg, keine 10km von der
spanischen Grenze entfernt. Wow!
|
Monsaraz - Hauptkirche |
|
Blick von der Ritterburg auf den größten Stausee der EU |
|
Monsaraz - durchs Tor ist Spanien |
|
Fast das ganze historische Dorf vom Castelo aus gesehen. |
|
Weiterfahrt: Grenzland zu Spanien - fast auf jedem Hügel eine Burg |
Zum Übernachten fahren wir weiter nach Elvas und kommen
wieder aus dem Staunen und Wundern nicht heraus. Hier steht ein, wie wir
meinen, vollständig erhaltener Aquädukt in der Gegend herum. Begehen können wir
den „Aqueducto da Amoreira“ nicht. Wir fahren bis zum, für uns sichtbaren Ende.
Er wirkt zum Schluss wie eine Mauer, die durch die Hügel führt, ist oben zu
großen Teilen noch mit Marmorplatten abgedeckt. Am Fuße dieses unglaublichen
Bauwerkes, der Römer und erhalten über Jahrhunderte durch die nachfolgenden
Generationen, übernachten wir. Und ich fotografiere wie ein Irrer!
|
Eine schnöde Wasserleitung! |
|
Technische Schönheit pur! |
|
Kontraste pur - Tanke - Auto - Müll - Aquädukt |
|
Das "Gute-Nacht-Bild" des Tages |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen