Samstag, 18. April 2015

15-Portugal ade



14.04.15, Dienstag
Nach dem ausführlichen Frühstück und einer ausführlichen Verabschiedung fahren wir gegen Mittag von Cavaleiro aus los. Es ist angenehmes Fahrwetter, wenig Verkehr, einige Regentropfen putzen unsere Frontscheibe sauber, ein doch recht starker Südwind bläst seitlich und lässt das Auto wackeln, anschließend scheint wieder die Sonne. Wir fahren nicht die Autobahn, sondern die Landstraße.
In Beja grüßt uns Portugals höchster Burgturm (42m) und lädt uns zur Stadtbesichtigung ein. Burg und Stadtmauer werden noch restauriert. Die außerhalb liegende Wohnstadt ist lebenswert modern, die Altstadt hat noch Sanierungsbedarf, sieht aber nett aus, so wie fast alle Städte in Portugal. In Beja lebte die Ordensschwester Mariana Alcoforado, die in Liebe zu einem französischen Offizier entbrannt war und ihm 1665 feurige Liebesbriefe geschrieben haben soll. Rainer Maria Rilke hat sie ins Deutsche übersetzt. Mal sehen ob wir die im Internet finden und auch in diesen Blog stellen.
Beja - Stadtmauer

Burgturm

hier wird saniert

Burgfrau


Gruß an Frank - das kann nicht jeder verstehen.

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Am größten künstlichen See der EU wollen wir heute Abend übernachten. Auf dem Wege liegt Serpa. Da wollten wir nicht hin. Von weitem sehen wir einen Aquädukt, der abrupt endet. Nichts wie hin. Am Ende des Aquädukts lag wahrscheinlich der Brunnen für die Burg. Das Wasser wurde von hier mit einem mechanischen Schöpfwerk bis zur Rinne oben gehoben und floss dann zur Wasserversorgung in die Oberstadt. Für unsere Begriffe alles noch gut erhalten und bestimmt bis vor der Elektrifizierung in Betrieb gewesen. Durch die Stadtmauer hinein in die Altstadt. Ein Kleinod, und nirgendwo in unseren Reiseführern beschrieben. Das ist wahrscheinlich das „Portugal-Problem“, auf Schritt und Tritt liebevoll gepflegte Vergangenheit. Es gibt einfach zu viel davon.
Serpa - abenteuerlicher Eingang zum Castelo, Turm intakt, Mauer zerbrochen, zum Klettern nicht geeignet und leider geschlossen.

Serpa - Kirchplatz

So viel "Kitschliebe", einfach schön!!!

Wasserleitung über das Stadttor, links zur Burg - vorn das Brunnenschöpf- und Hebewerk
Am Alquera-Stausee übernachten wir in der Nähe der Staumauer. Die Gegend wurde in den 1990-er Jahren geflutet. Aus den Tälern und Hügeln wurde ein weit verzweigter See mit lieblichen kleinen Inselchen und unzähligen Buchten. Wir kommen immer wieder ins „uns satt sehen“-Schwärmen.
Am Alquera-Stausee
15.04.15, Mittwoch
Nach dem Frühstück wird durch uns die Staumauer ausführlich begutachtet und bestaunt.
Anschließend fahren wir um den See und entern die Bilderbuch-Ritterburg Monsaraz, hoch oben auf dem Berg, keine 10km von der spanischen Grenze entfernt. Wow!
Monsaraz - Hauptkirche

Blick von der Ritterburg auf den größten Stausee der EU

Monsaraz - durchs Tor ist Spanien

Fast das ganze historische Dorf vom Castelo aus gesehen.

Weiterfahrt: Grenzland zu Spanien - fast auf jedem Hügel eine Burg
Zum Übernachten fahren wir weiter nach Elvas und kommen wieder aus dem Staunen und Wundern nicht heraus. Hier steht ein, wie wir meinen, vollständig erhaltener Aquädukt in der Gegend herum. Begehen können wir den „Aqueducto da Amoreira“ nicht. Wir fahren bis zum, für uns sichtbaren Ende. Er wirkt zum Schluss wie eine Mauer, die durch die Hügel führt, ist oben zu großen Teilen noch mit Marmorplatten abgedeckt. Am Fuße dieses unglaublichen Bauwerkes, der Römer und erhalten über Jahrhunderte durch die nachfolgenden Generationen, übernachten wir. Und ich fotografiere wie ein Irrer!
Eine schnöde Wasserleitung!

Technische Schönheit pur!

Kontraste pur - Tanke - Auto - Müll - Aquädukt

Das "Gute-Nacht-Bild" des Tages

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