20.03.15, Freitag
Gestern Abend legte noch ein Flusskreuzfahrtschiff hier an,
das heute früh weiter flussaufwärts fuhr. Das ist auch eine feine Art des
Reisens.
Wir sitzen mit Blick auf das malerische Tal im Wohnmobil,
Petra bereitet die Postkarten für die zu Hause gebliebenen vor, ich schreibe
weiter an unserem Blog. Vom Restaurant am Ufer können wir diesen nachher übers
Internet veröffentlichen.
Pinhao am Ufer des Douro |
Pinhao - Eisenbahnbrücke |
Nachdem die Posts veröffentlicht sind fahren wir mit dem Zug
etwa 30 Minuten nach Regua. Regua ist neben Pinhao ein Zentrum des
Weinbaugebietes für den Portwein. Die Strecke geht malerisch am Ufer des Douro,
der hier zu einem Stausee angestaut ist, entlang. Es ist ähnlich wie an der
Mosel und doch wiederum ganz anders. Die sehr gut gepflegten Weinberge ziehen
sich steil die Berge hinauf, was fehlt sind die Bilderbuchweinorte der Mosel.
In Regua verbringen wir zwei Stunden, davon eine im Cafe und dann geht es
zurück nach Pinhao.
Rückfahrt von Regua, in der Stadt haben wir vergessen zu fotografieren, es gab aber auch nichts zu fotografieren. |
Noch ein kurzer Schwatz mit den Engländern von heute früh
und dann folgt eine Panoramafahrt hoch oben durch die Berge mit tollem Talblick
ins Dourotal.
Staustufe Douro |
Am Thermalbad in Caldas de Aregos übernachten wir.
21.03.15, Sonnabend
Bis zum Mittag sitzen wir im angenehmen Thermalbad und
genießen das warme Wasser.
Blick ins Douro-Tal |
Dann weiter durch zwei Täler mit zwei Überquerungen der
zugehörigen Bergzüge. In Serpentinen auf und ab. Unsere Allwissende Clara führt
uns über zum Teil abenteuerliche Straßen, wahrscheinlich weiß sie, dass wir uns
gerne an den Nerven kitzeln lassen wollen? Eng, stark kurvig, der Belag geht
so. Manchmal denken wir: „Hier sollte uns kein Fahrzeug entgegen kommen.“ Wir
haben Glück, Fahrzeuge kommen nur dort entgegen, wo man gefahrlos ausweichen kann.
Die Vegetation verändert sich, die Weinhänge verschwinden langsam und dann
fahren wir durch unendliche Eukalyptuswälder. Eukalyptus wird als schnell
wachsendes Holz für die Papierindustrie angebaut, problematisch ist der
Wasserverbrauch der Wälder. Bis in tiefe Schichten saugt der Eukalyptus das
Wasser hoch, der Grundwasserspiegel sinkt, das ökologische Gleichgewicht wird
nachhaltig verändert.
Rafting in einem der durchfahrenen Täler |
Irgendwann, es wird schon spät haben wir die Bergwelt hinter
uns gelassen und wir kommen wieder schneller voran. Jetzt geht es ganz schnell
bis zum portugiesischen Venedig nach Aveiro. Wir übernachten vorn am Atlantik
und werden morgen die landeinwärts liegende Stadt Aveiro mit unserer
Anwesenheit beehren.
22.03.15, Sonntag
Aveiro liegt an der Festlandseite eines ausgedehnten Haffs,
das durch die Gezeiten geprägt wird. Vorgelagert sind breite Dünenstrände, es
gibt eine breite Schiffszufahrt zum Atlantik. Hier ist ein bedeutender
portugiesischer Hafen, etwas Salz wird in den Salinen gewonnen. Früher wurde
der Tang als Düngemittel geerntet. Kanäle durchziehen malerisch die Stadt.
Wir lassen uns mit einem typischen Aveiro-Boot durch die
Kanäle bugsieren.
Aveiro |
Central-Kanal mit Boot |
Central-Kanal mit Boot, Petra und Dieter |
Am Abend ist das Super-Foto-Handy wieder aufgewacht. Die
Navigation funktioniert wieder. Also unser Ziel Cambra eingeben. Dieses Ziel
ist mit den aktuellen Einstellungen nicht erreichbar. Gut, dann nehmen wir eben
die Autobahn. In Portugal gibt es mehrere Bezahlsysteme für die Autobahnen.
Herkömmlich, mit Ticket ziehen und am Ende bezahlen und Elektronik-Maut. Diese
Autobahn A 25 kann man nur mit Elektronik-Maut befahren. An die nächste Tanke,
noch vor der „Mauterei“. Problem der jungen Dame erklärt. Sie schaut nach
draußen und sieht ein Auto von der Finanzpolizei. Der müsste helfen können. Ok,
nichts wie hin. Bei ihm kann ich für 20€ drei Tage lang alle
Elektronik-Maut-Autobahnen befahren. Der Bursche versteht mich auch und bietet
mir an, mich ins Mautsystem mit Autonummer nach Kartenzahlung einzuloggen. Das
funktioniert auch beim 5-ten Mal nicht. Die V-Pay-Karte der Postbank wird nicht
akzeptiert. Es bleibt uns nichts anderes übrig als eine Prepaid-Karte bei der
Dame in der Tanke zu kaufen und uns mit Aufrubbeln eines Codes und dem Handy
per SMS mit unserem Autokennzeichen im Mautsystem anzumelden. Nächstes Problem:
Wie teuer wird es bis zu unserem Ziel? Nach langem Suchen finden wir gemeinsam
endlich eine Streckenliste, notieren uns alle Summen für die Teilstrecken und
addieren diese anschließend. Über 12€ sind zu bezahlen, also eine Karte für 10€
und eine für 5€ kaufen. Diese kosten beide zusammen nicht 15€ sondern 16,48€.
Zu jeder Karte kommen noch 74ct Provision für die Verkaufsstelle hinzu. Jetzt
endlich per Handy einloggen.
Auf der Autobahn werden auf großen Anzeigetafeln die Beträge
angezeigt, die abgebucht werden. Petra notiert diese, damit wir wissen, wieviel
Geld wir noch abfahren können. Etwas sehr kompliziert, aber wir haben es trotz
unserer Nicht-Portugiesisch-Kenntnisse gepackt.
Im Dorf Cambra finden wir am schönen Picknickplatz des Ortes
einen ruhigen, windgeschützten Platz für den Sonntagabendtatort.
Schöner Platz für Womo-Nacht |
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